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Reisevorbereitungen
04.05.2016
Bevor Martina und ich auf Inselerkundung nach Anguilla gehen konnten, haben wir das Rigg inspiziert. Martina hat mich hochgezogen und ich habe die Aussicht genossen. Eigentlich wolle ich nur schnell rausfinden warum das Genuafall im Masttopp klemmt und es ggf. auf die andere (nicht benutzte) Scheibe legen. Was ich sah gefiel mir nicht besonders, das Fall klemmte weil der Vorstagbeschlag dagegen drückte. Und der drückte weil... siehe Bild (Szene nachgestellt).Bild: kaum zu glauben dass das die 4000 Seemeilen von St Helena gehalten hat. Zitat Steve (Wandering Dream): "You are a lucky man, Kai Ikels"
Joachim hat uns zum Glück schnell einen Ersatz aufgetrieben und ich habe das zum Anlass genommen mal wieder alle Beschläge und Terminals aufmerksam zu überprüfen. Was noch eine kleinere Reparatur einer Besansaling nach sich zog.
in der letzten Woche habe ich dann mein Wissen über historische Bosch Reiheneinspritzpumpen aufgefrischt und erweitert. Glücklicherweise gibt es viel Material dazu im Netz, wie zum Beispiel diesen unterhaltsamen Bosch-Lehrfilm:
https://www.youtube.com/watch?v=PEtA_H64loE&feature=youtu.be
Zugegeben hatte mein plötzliches Interesse für dieses Thema nichts mit allgemeinem Bildungshunger zu tun, sondern mit der im Maschinenaum vor sich hin tropfenden Einspritzpumpe.
Meine provisorische Lösung - einen Napf darunterzustellen - hat zwar von St. Helena in die Karibik funktioniert, hat aber -besonders auf einem Boot- offensichtliche Nachteile.
Bild: Tropftopf
Inzwischen habe ich das Problem gefunden - für den versierten Traktorenschrauber wäre des eine Alltäglichkeit gewesen - die mechanische Dieselförderpumpe, angetrieben von der ESP-Nockenwelle, war undicht und flutete das ESP-Gehäuse mit Diesel. Zum Glück gibt es Foren für sowas...
Joachim hat mir (wieder einmal, wie so oft) geholfen, diesmal eine elektrische Förderpumpe im Autozubehör aufzutreiben. Die mechanische ist stillgelegt, das Öl in der Einspritzpumpe gewechselt und nun ist alles wieder wie es sein soll.
Bild: Pumpe
Ausserdem gab es noch eine neue Hausbatterie und diversen Kleinkram (Reffleinen,...). Zu allem überfluss wurde eines der Deckslichter undicht und Regenwasser tropfte auf die Koje, aber jetzt sollte alles wieder funktionieren. Es ist also langsam Horizont in Sicht, dem Aufbruch zu den Azoren steht nichts schwerwiegendes mehr im Wege, der Wetterbericht für die nächsten Tage ist gut, ich werde ich dann wohl morgen auf den Weg machen.