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Der Indische Ozean

13.09.2015

So, da waeren wir. Australien liegt hinter mir und der Indische Ozean vor mir.
(S12° 51.2' E122° 54.1')
Bis Cocos (Keeling) Islands sind es noch rund 1500 sm, was bedeutet dass ich in den letzten 16 Tagen noch nicht einmal die HÃ?lfte der Strecke geschafft habe. Ich schaffe im Schitt rund 60-70 sm in 24h, ungefaehr die Haelfte der normalen Strecke. Ein Tag Wind, ein Tag etwas Wind, drei Tage Windstille und dann alles wieder von vorn. Ich hoffe es stellt sich ein bestaendigerer Passat ein wenn der australische Kontinent etwas weiter achteraus liegt.
Bis gestern was das Wasser relativ "flach", mit tiefen zwischen 20 und 100m, jetzt bin ich vom Festlandssockel runter, das Echolot zeigt nichts mehr an, die Farbe des Meeres ist wieder so blau wie Phalerons Rumpf und die Karte zeigt auch keine Hidernisse mehr vor uns. Vorletzte Nacht bin ich an einer riesigen Oelfoerderplattform vorbeigekommen, die hat mit ihrer Flamme den Nachthimmel beleuchtet wie eine Sonne. Mit dem was da in einer Minute abgefackelt wird koennte man Phalerons Energiebedarf wahrscheinlich Jahrzehnte bestreiten.
Hier ist allerhand Leben im Wasser, seit Thursday Island habe ich neben den "ueblichen" Delfinen einen Dugong gesehen, ein paar Haie, Wasserschlangen, Schiffshalter, eine Schildkroete, ein paar springende Thunfische, einen schliesslich in der Pfanne brutzelnden Thunfisch, die ueblichen fliegenden Fruehstuecksfische,...
Auch in der Luft ist allerhand los, neben Voegeln die nachts schlafend meine Dreifarbenlaterne verdecken und das Deck bombardieren, sehe ich einmal taeglich ein Border Patrol Aircraft. Die bombardieren mein Deck gluecklicherweise nicht, sie ueberfliegen mich aber im Tiefflug und stellen dabei allerhand existenzielle Fragen (Wer bin ich, Woher komme ich, Wohin gehe ich). Dabei sind sie bedauerlicherweise nur an den einfachen und offensichtlichen Antworten interessiert, auf weiterfuehrende philosophische Diskurse lassen sie sich nicht ein. Wenn ich singen koennte wuerde ich ins Funkgeraet singen "If you don't know me by now,..."
Immerhin inzwischen erkennen sie mich und funken mich nur noch an, wenn sie mich nicht im Cockpit sehen. Die muessen gute Kameras haben, ich traue mich kaum an Deck zu duschen und bin jetzt immer korrekt gekleidet... Fuer meine Sicherheit und ausreichend soziale Kontakte ist also gesorgt.:-)