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Nimmermehr

05.09.2015

(sehr frei nach E. A. Poe "The Raven")

Vollmond umgab mich sonnig, da ich schlafend, sinnend, wonnig
doesend in der Koje lag und sann von laengstvergang'nen Zeiten
Als ich schon mit matten Blicken im Begriff in Schlaf zu nicken
Hoerte ploetzlich ich ein Piepen vom Radarreflektor her.
"Ein Schiff wohl noch" so dacht ich "das seine Route fuehret her-
Ein Schiff und sonst nichts mehr"


So sann ich, als ich mich in meiner Koje wand, wer das denn sei, wohin er wolle
und ob das Piepen wohl verschwand.
Ich schaelte mich mit mueden Knochen aus der Koje und an Deck
Sah mich um im weiten Ozeane - "da!- ein Schiff und nicht weit weg"
Doch ach - im Masttopp sitzt ein fetter Vogel verdeckend meines Schiffes Licht
So sieht man mich doch nimmermehr gar nie vom andÂ?ren Schiffe nicht.


Er leuchtet gruen er leuchtet rot, gespenstisch in des Mondes Schein,
bestreicht das Deck mit seinen Ga(r)ben ach ich wuenscht' es wollt nicht sein.
Ich greif' ein Fall und lass es schlagen laut und heftig an den Mast
"Der Schreck" so denk ich "scheucht ihn auf und beendet seine Rast"
Er reckt den Kopf schaut zu mir her
und bewegt sich nimmermehr


"so mein Freund wir werden sehen, wer am End der staerk're ist"
Denn gegen meine Schleuder hilft nicht Frechheit und nicht List.
Doch suche ich zu schonen, des Vogels Leben und des Schiffes Licht
eine Garbe Schrot von Katzenstreu, mit Steinen werfen will ich nicht.
Er schei... an Deck schaut zu mir her
und bewegt sich nimmermehr.


Das Schiff passiert in weiter Ferne und verschwindet hinter'm Erdenrund
Der Vogel sitz vor meiner Lampe und schimmert weithin bunt.
Ich denke "WTF" und was das solle, und krieche wieder in mein Bett
Vermaledeiter Vogel - ach wenn ich doch nur ein Blasrohr hĂ?tt.
Der Morgen kommt, ich geh an Deck und schau zum Masttopp her
Da sitzt der Vogel nimmermehr.