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Martinas Blog

17.08.2015

Das frühe Aufstehen ist auf dieser Reise schon fast Tradition. Bisher haben wir alle Tagesstrecken mit Sonnenaufgang begonnen und dann jeweils ordentlich Strecke gemacht. Rückblick:

07.07 - 18.07.15: Cairns
Nach einer Woche aklimatisieren in Cairns wird es dann auch langsam Zeit sich endlich wieder den Seewind um die Nase wehen zu lassen. Aber Cairns muss sein. Zum einen, weil sich hier noch einmal die Gelegenheit bietet sich im "urbanen" Australien umzusehen. Und um gleichzeitig auch einen Eindruck des Regenwaldes, der dieses Städtchen umgibt, zu bekommen. Ein sehr schöner Ausflug mit dem Rad führt uns in den botanischen Garten und am nächsten Tag von dort aus auf einen der umliegenden Berge, eine Wanderung auf einem Rundweg von gut 7 Km und 320 Meter Höhe.
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Es sind aber auch ganz praktische Gründe, die uns hier aufhalten: Lebensmittel für mehrere Monate kaufen, an Bord schleppen und bunkern. Denn alles nördlich von Cairns ist so gut wie nicht bewohnt, kaum Supermärkte, fast nix. Und Kai will von Horn Island, wo ich wieder von Bord gehe, direkt weiter Richtung Südafrika.
So blöd es klingt, aber einer der ersten Ausflüge führt uns in den Zoo von Cairns.
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Klar, das kann ich auch bei Hagenbecks in Hamburg haben - aber der Zoobesuch hat irgendwie auch einen mahnenden Effekt, denn alle Tiere die dort inhaftiert sind, stammen aus dieser Region. Insbesondere die Spinnen, Schlangen und Krokodile. Eine nicht unbeträchtliche Anzahl der "Crocs" im Zoo von Cainrs wurden nämlich auf der Cape York Halbinsel gefangen, also da, wo unser Weg entlangführt. Man unterscheidet in "Freshies", die etwas weniger gefährlichen und kleineren Süßwasserkrokodile und die "Salties" die gefährlicheren größeren Seewassercrocs. In unserem Cruising Guide von Alan Lucas wird z.B von einem Segler berichtet, der die Hundedecke seines Fifis üer der Reling ausschüttelt und eben über die Davits zum Lüften gehängt hat, als von unten mit affenartiger Geschwindigkeit ein Krokodil heraufgeschossen kommt und sich die Decke schnappt. Krokodile stehen nämlich laut Alan Lucas total auf Hund. In Ermangelung eines solchen, den wir bei Landgängen schon mal vorschicken könnten, haben wir uns entschieden in den unbewohnten Regionen die Landgänge zu meiden. Ach ja, Beine und Arme sollte man ebenfalls nicht aussenbords baumeln lassen, empfiehlt Alan.

18.07.-20.07.15: Cairns -Port Douglas
Wir verlassen Cairns am frühen Samstagmorgen und erreichen Port Douglas (35 Meilen nördlich) schon gegen Mittag. Können also noch schnell mit dem ablaufenden Hochwasser einlaufen. Port Douglas ist so, wie wir uns eigentlich Cairns vorgestellt hatten. Ein kleiner, grüner, sehr malerischer Ferienort mit Flair. Etwas touristisch, aber mit Charme. Hier verbringen wir das Wochenende, es folgt ein kurzer Sprung rüber zu den Lower Islets, wo wir eine Nacht sehr idyllisch vor Anker liegen. Aber auch sehr rolly, wie ich finde. Die Lower Islets sind das Ausflugsziel für die Riesenkatamarane, da sehr dicht am Aussenriff gelegen. Stunde hin, alle Mann rein ins Wasser und eine Runde schnorcheln, Stunde zurück und das Ganze nochmal mit frischer Ladung. Vor dem Yachthafen in Port Douglas standen immer mindestens 5 - 6 Reisebusse.
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21.07.15: Cooktown
Unser nächstes Ziel liegt 61 Meilen weiter nördlich und ist gleichzeitig auch die die nördlichste Stadt an Australiens Ostküste, Cooktown (nach Captain James Cook). Die Einfahrt zum Ankerplatz in Cooktown ist schon etwas speziell, da der ganze Bereich mit dem ablaufenden Wasser ziemlich trockenfällt. Die schmale Rinne, die laut Travel Guide zu dem bisschen Wasser führen soll wo man ankern kann, ist augenscheinlich total versandet. Wir gehen deshalb zunächst an den einzigen freien Stegplatz und entscheiden uns dann dort zu bleiben, da die Dämmerung bereits einsetzt. Ein Privatsteg, wie sich herausstellt, der stolze 50 Dollar pro Nacht kostet, ohne sonstige Annehmlichkeiten wie Dusche, Wasser oder Strom. Cooktown ist eine wildromatische Ortschaft, die aus einer Haupt- und mehreren Nebenstrassen besteht. Ein Großteil der männlichen Einwohner im Ort sieht aus wie für ein Casting für "ZZ-Top": Lange dünne fusselige Haare und lange dünne fusselige Bärte. Fortbewegunsgmittel sind ausschließlich Allrad Pickups mit Safari-Schnorchel. Man fühlt sich irgendwie ein bisschen wie im wilden Westen. Nach einer Nacht, Gang durchs Dorf und Supermarktbesuch machten wir uns dann auch wieder auf den Weg. Von den Australiern im Katamaran vor uns am Steg kommt der Tipp "Lizard Island" zu besuchen, was dann auch unser übernächstes Ziel sein wird.
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22.07.15: Cape Bedford
Kurzes Intermezzo bei Cape Bedford, sehr schöne ruhige Ankerbucht.
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23.-26.07.15: Lizard Island
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Auf dem Weg nach Lizard Island sehen wir drei große Wale, die uns im Abstand von etwa 50 Metern sehr elegant mit lauter Blasfontäne passieren. Toller Anblick. In der Ankerbucht von Lizard Island kann man schon von Weitem die Masten von einem "alten Bekannten" ausmachen. Der größte Segelkatamaran der Welt, die "Hemisphere" liegt dort zusammen mit dem 55 Fuß langen "Beiboot" vor Anker. Schon in Cairns lag die Hemisphere uns gegenüber. Für die Aktivitäten der Eigner oder Chartergäste flitzt ständig hübsch weiß gekleidete Crew in Dinghis hin und her um z.B. Sonnenstühle, Schirme und Grill am Strand herzurichten, während wiederum andere Crewmitglieder die Gäste mit Gummireifenski oder Fischen vor Langeweile bewahrt.
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Wir sind drei volle Tage auf Lizard Island damit beschäftigt zu wandern (zur wunderschönen blauen Lagune) und den Spuren von Captain Cook hinauf auf den 340 Meter hohen Berg zu folgen.
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Die 2,5 Stunden Wanderung auf den Berg wird im "Australian National Park System" als extrem schwierige Wanderung klassifiziert.
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Wegen meiner Höhenangst hatte ich erst Bedenken, da man schon durchs Fernglas sehen konnte, dass es mit einiger Kletterei verbunden war. Aber der Weg hat sich gelohnt. Der Gipfel heißt Cooks Lookout, weil Cook mit seinem Schiff, der Endeavour, nämlich im Riff sozusagen gefangen war. Er erklomm den Berg, um von oben eine Passage durch das Riff in die freie See zu erspähen. Was ihm auch gelang: die "Cooks Passage" befindet sich nordöstlich der Insel.
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Nebenbei verbrachten wir die Zeit mit Schnorcheln (Kai) Lesen (ich) und gruppendynamischem Wäsche waschen an einer original alten Wasserpumpe.

27.- 28.07.15 Flinders Island
Wieder einmal werden vor Sonnenaufgang die Segel gesetzt. Unser Ziel, die Flinders Islands, sind 70 Meilen entfernt. Ursprünglich war die Strecke mal als drei Tagesetappen geplant, vorgenommen hatten wir uns für heute nur die Etappe bis Cape Melville. Aber es läuft so gut - und nebenbei noch diese kleine Privatregatta mit den Italienern, die zeitgleich am Morgen ankerauf gegangen sind.... Das Kap sieht so aus, als ob ein Riese wild mit Steinen Bauklötze gespielt hätte. Über und über ist das Kap mit Geröllhalden bedeckt.
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Aber es bleibt sowieso kaum die Ruhe hinzuschauen, während wir mit 7-8 Knoten Reisegeschwindigkeit um das Kap brettern. Raumschots, nicht zu rolly, ein perfekter Segeltag, nur mit Genua und Besan. (Man wird ja schnell unbescheiden und ärgert sich schon, wenn das GPS mal unter 7,5 anzeigt).
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Wir erreichen unseren Ankerplatz auf den Flinders Islands etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang, das Mondlicht und der Kartenplotter führen uns auf den sicheren -und wie wir später bei Tageslicht feststellen werden - auf einen sehr idyllischen Ankerplatz. Es liegen erstaunlich viele Boote hier, über die Bucht verteilt zählen wir insgesamt sieben. Wir verbringen den Tag mit Faulenzen, Lesen, und lecker Essen.
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29.-30.07.15 Morris Island
Der Wecker klingelt pünktlich um 05.00 Uhr, unser Ziel heißt Morris Island, 55 Meilen Strecke. Morris Island ist der Inbegriff einer romantischen Südsee Insel: Weißer Sand ringsherum mit einer malerischen Palme obendrauf, von Korallenriff umgeben und einer relativ geschützten Ankerbucht auf der Leeseite der Insel. Nur wir allein und in allen Farben blauschimmerndes, türkisfarbenes Wasser um uns herum.
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Ein Traum - wenn es nicht so aus Südost kacheln würde wie blöd. Bei leichten Winden hier liegen und mit dem Dinghi an Land und die kleine Insel erkunden, das wäre es. Aber die Nacht über pustet es volles Rohr. 20-25 Knoten sind eigentlich immer angesagt, diesmal haben wir wohl deutlich mehr. Dazu prasseln heftige Regenschauer auf uns herunter. Also schön ausschlafen und Kojenkuscheln. Später am Vormittag wird das Wetter wieder moderater.
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Wir überlegen, ob wir das Dinghi für einen Landgang klarmachen sollen. Weit entfernt vom Festland in Riffnähe sieht die Insel eigentlich nicht so aus, als ob dort wilde Tiere lauern könnten. Während ich im Cockpit sitze und lese, lasse ich den Blick entspannt über den nahen Strand gleiten. Komisch, lag dieser dicke dunkle Knüppel da gestern auch schon? Das sieht doch irgendwie aus wie... Blick durchs Fernglas. Ich kann es zunächst kaum glauben. Ein Krokodil. Und was für ein Kaliber! Mindestens 5-6 Meter lang und mit weit aufgrissenem Maul liegt es fett und regunglos auf der Sandbank in der Sonne. Es sieht aus wie eine Attrappe, die jemand dort hingelegt hat um uns an der Nase herumzuführen. Aber nach einer bräsigen halben Stunde bewegt es sich und gleitet den Sand hinunter ins Wasser, perfekt getarnt in den Korallen.
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Wir halten noch den ganzen Tag Ausschau ob Schnappi oder Konsorten sich noch einmal blicken lassen, aber nichts rührt sich mehr. Am Abend, einen Tag vor Vollmond, ist das Hochwasser deutlich höher als am Abend zuvor und schwappt für ein paar Stunden lustig übers Riff und die Wellen genau auf uns. Sehr shaky und rolly. Zum Glück wird´s in der Nacht wieder ruhiger.
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31.07. -01.08.15 Lloyd Bay (Lockard River Mündung)
Ankerauf vor Sonnenaufgang, wieder sind es 55 Meilen bis zur nächsten geschützten Ankerbucht. Die Passage hier über die Princess Charlotte Bay wird laut Allan Lucas als Horror-Stretch bezeichnet, weil die Ankermöglichkeiten so rar gesät sind. Wir können uns nicht beklagen, mit dem Passatwind fliegen wir förmlich Richtung Norden, die Sonne scheint, ab und zu mal ein kleiner Tropenschauer. Kai liegt in der Koje und liest und steckt nur noch ab und zu den Kopf durch die Luke. Als ich Pfingsten zu Gast auf der Snaedis war, habe ich mir das neue Buch von Wilfried Erdmann "Ich greife den Wind" ausgeliehen. Ein ziemlich dicker Schmöker. Den habe ich Kai mitgebracht (Uwe hat von mir ein Neues bekommen). Die ganze letzte Woche habe ich das Buch verschlungen, Kai´s Standard-Kommentar dazu war "Liegst du schon wieder mit dem Erdmann in der Koje?" Nun liegt Kai mit dem Erdmann in der Koje.
Das letzte Stück der Strecke zur Lockard River Mündung zieht sich und fühlt sich elend lang an. Wir ankern vor der Barre auf 1,90 Meter bei Niedrigwasser. Das Wasser ist ganz trübe und schlammig und sieht von der Farbe her genau so aus wie die Eider. Ansonsten sieht es hier sehr nordisch aus. Wir überlegen, am nächsten Tag bei Hochwasser über die Barre zu gehen und uns den Fluß anzugucken. Um uns herum ist übrigens alles Aboriginie Land. Erstaunlicherweise habe ich hier in der Pampa einen sehr guten Handy Empfang. Wir genießen einen idyllischen Vollmondaufgang bis es sich zuzieht und zu regnen beginnt. Der nächste Morgen ist grau und immer noch verregnet, die Wettervorhersage kündigt eine "Strong Wind Warning" an. Mittags lichten wir Anker und segeln eine nasse Tour nach Portland Roads.

02.08.15 Portland Roads
Hier gibt es ein paar Häuser, eine gleichnamige Strasse und ein Cafe. Wir hätten uns das auch gern angesehen. Ich war gerade dabei mich fein für den Landgang zu machen. Aber beim Verholen (nach einer dümpeligen Nacht vor Anker) näher zur Riffkante, sieht Kai einen großen dunklen Schatten mit langem spitzen Schwanz und wellenförmigen Bewegungen unter dem Boot hindurchtauchen. Zu zweit im Opti haben wir kaum Freibord, nicht mehr als 10 cm, also beschließen wir, dass es bekömmlicher ist, an Bord zu bleiben. Kai bastelt den ganzen Tag, ich lese "Schloß Gripsholm" woraufhin unsere Konversation plattdeutsch eingefärbt wird. Später entdecken wir bei Niedrigwasser ein schlammfarbenes Krokodil mit tigergesprenkelter Schwanzflosse, gut getarnt auf dem Riff.
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Kurz vor Sonnenuntergang schwimmt im Wasser hinter dem Boot noch eines, sehr viel größer. Man kann die Rückenzacken deutlich erkennen und es schimmert im Abendlicht sehr grün. Es sieht aus wie eine Illustration in einem Kinderbuch.
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03.08 - 13.08.15 Margaret Bay - Bushy Island - Escape River - Albany Passage - Cape York - Seisia
Während die Zeit nur so dahinfliegt besuchen wir an der Ostküste Inseln und Flüsse.
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Im Escape River sind wir tatsächlich fernab der Zivilisation (Licht- und Geräuschverschmutzung gleich null). Dafür wieder eine Krokodilsichtung.
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Die Albany Passage kurz vor dem Cape York empfängt uns mit ordenlich Strom, zum Glück mitlaufend.
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Die nördlichste Festlandspitze Australiens Cape York ist dann schnell umrundet und die darauffolgende Ankernacht sehr shaky und rolly.
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Wir gehen im den frühen Morgenstunden ankerauf, um noch rechtzeitig mit dem Morgenhochwasser über das Flach von Seisia zu flutschen, ein kleine Ortschaft 20 Meilen weiter südlich. Die Westküste ist von der Landschaft her etwas lieblicher, Leeseite eben. In Seisia werden wir gleich vom freundlichen Dorfsheriff mit seinem fetten Schlauchboot empfangen und ordnungsgemäß registriert. Auch ein Foto machen sie von uns, für den "Rescue Fall". In der Torres Strait hat man ein wachsames Auge.
Seisia liegt an einem langen Strand mit Pier für die Fähre und den Versorgungsfrachter, der einmal die Woche kommt.
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Es beherbergt außerdem einen Campingplatz einen Supermarkt und ein paar Häuser. Vom Boot aus bietet der Blick auf die kleine Siedlung mit den vielen Palmen und dem schneeweißen Strand Südsee-Ambiente.
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Der Campingplatz ist die Anlaufstation für die "Telegraph-Trekkies", die hier mit ihren rotverstaubten Allradgeländewagen und High-Tech Campingausrüstung ein paar Tage von ihren Strapazen (und ihre Bandscheiben)entspannen. Ab Cooktown (knappe 800 Km südlich von hier) gibt es nämlich keine Strasse mehr und der Telegraph-Track gilt als besondere Herausforderung, weshalb hier auch an der Campingplatz Rezeption stolze Aufkleber mit "I did the Telegraph-Track" erhältlich sind.
Weil auf Plakaten an der Campingplatz-Rezeption im nahe gelegenen Bamaga eine Show mit Rodeo angepriesen wird, machen wir uns per Auto-Stop auf den Weg nach dorthin. Den Rückweg von 6 Km gehen wir zu Fuß. Die rote Erde und die vielen mannshohen Termitenhügel geben uns einen Outback Eindruck.
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Der verstärkt sich noch, als wir 2 Tage später eine Tages-Tour (entlang des Telegraph-Tracks!) zum Cape York buchen. Wie werden im Bus dorthin ordentlich durchgerüttelt und geschüttelt, klettern über Felsen zum nördlichsten Punkt und verzichten sehr zum Erstaunen unseres Tour-Guides Warwick auf das obligatorisch-dämliche Daumen-hoch-Foto vor dem Schild.
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Wir bekommen am Ende des Tages eine "I made it to the top" Urkunde. Yeahhhh!
Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, aber man kann hier wirklich nirgendwo baden. Was ziemlich gemein in Anbetracht der Hitze und des einladenden türkis-blauen Wassers ist! Das ortsansässige Krokodil (wir nennen es Hotte) entdecken wir vom Pier aus auf der anderen Seite der Einfahrt zur Bucht. Die Ortsansässigen hier nehmen es ganz locker: Solange man das Krokodil drüben am Strand sehen kann, kann man baden.
Hier sieht man übrigens nirgendwo Strandurlauber. Die Leute fischen vom Strand aus und machen alles mögliche, aber ich habe außer in Cairns an der Promenade niemanden in der Sonne liegen sehen.
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Am letzten Tag in Seisia bekommen wir noch einmal Besuch von der Australian Border Force. Wir sitzen gerade beim Frühstück, als die Patroullie kommt und die Papiere checkt. Und ungefragt Fotos von uns macht, was ich ziemlich unhöflich finde. Jetzt hat die Australische Border Force auf ewig Fotos von uns, wo wir mit lodderigem Shirts und speckigen Haaren beim Frühstück sitzen. Auf die Frage, ob wir in der letzten Zeit etwas außergewöhnliches beobachtet hätten antwortet Kai "Wir beobachten jeden Tag außergewöhnliches .....aber etwas verdächtiges war nicht dabei".

14.08 -17.08.15 Horn Island - Thursday Island
Nach Horn Island rüber ist ein feiner Samstagnachmittas Segeltörn. Wir ankern zwischen Ufer und Riff und werden dort ordentlich eingeräuchert, weil auf der Insel großflächig gekokelt wird. Außer dem Flugplatz, von dem ich in einer Woche abreisen werde, hat die Insel nicht viel zu bieten. Deshalb verholen wir gleich am nächsten Tag rüber nach Thursday Island. Einen passenden bzw. sicheren Ankerplatz zu finden dauert etwas, da hier alles mit Moorings zugepflastert ist. Außerdem strömt es hier wie blöd, also nicht nur der übliche Tidenstrom, der das Schiff alle 6 Stunden um 180 Grad dreht, sondern auch noch der Strom, der vom Pazifik durch die schmale Torres Strait Richtung Indischen Ozean fegt (und wir förmlich bei ablaufenden Wasser über unseren Anker driften). Alan Lucas empfiehlt für diese Ankerbucht deshalb auch erst einige Tiden abzuwarten um ganz sicher zu gehen ob der Anker hält. Das machen wir dann auch, bevor wir auf Erkundungstour gehen. Der Opti hat sich hier mit 2 Personen und 2 PS als ausserordentlich seetüchtig erwiesen (wir sind gerade eben nicht abgesoffen).